Synology DS 214

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10.05.2014

Ein NAS privat einzusetzen hatte ich bisher vermieden. An Weihnachten letztes Jahr hat sich das geändert. Nach langen Recherchen habe ich mich für eine Diskstation 214 von Synology entschieden.

Das NAS, dessen Typenbezeichnung die Anzahl der Festplatten (2) und das Baujahr (2014) kodiert, wurde von mir mit zwei Western Digital Red 2TB bestückt.

courtesy of Synology
Bildquelle: Synology
Nach dem ersten Einschalten war das Gerät sofort im Netz zu finden und ich konnte es konfigurieren. Ich wollte es zunächst dazu einsetzen, bequem aufgezeichnete Sendungen sehen zu können. Bei meinen Aufzeichnungen handelt es sich um HD-Material aus den Mediatheken der öffentlich rechtlichen Sender - ich nutze die entsprechenden Möglichkeiten meines Fernsehers zum Direktzugriff darauf nicht, da ich nur mit DSL1000 angebunden bin und daher HD-Material nicht in Echtzeit direkt aus der Mediathek genießen kann.

Die Anwendung Diskstation ist schnell in Betrieb genommen, die Funktionalität als Medienserver funktioniert. Allerdings ist es mit einer bereits bestehenden Mediensammlung gegebenenfalls gewöhnungsbedürftig, da die VideoStation-App die Mediendateien anhand der Dateinamen sortiert - wenn diese nicht genau so benannt sind, wie die App es erwartet kann es manchmal zu Überraschungen kommen. Der Server stellt aber die Medien darüber hinaus auch als Dateisystem zur Verfügung, ohne Eigenintelligenz beim Sortieren zu benutzen - dieser Modus funktioniert wie erwartet. Die VideoStation-App hat aber einen ganz klar hervorzuhebenden Bonus: es existiert ein virtueller Ordner, der alle kürzlich zur Bibliothek hinzugefügten zusammenfasst, so hat man alle Neuzugänge schön gruppiert im Zugriff.

Die Funktion als (DLNA-)Server für Photos ist eher enttäuschend, was aber nicht an Synology liegt: DLNA spezifiziert nur wenige Formate und wenn man wie ich die Bilder nicht in einem passenden Format vorliegen hat, funktioniert es eben nicht.

Die Bereitstellung von (MP3-)Misikdateien über DLNA funktioniert wieder wie erwartet reibungslos.

Eine weitere - für mein Einsatzszenario - hervorragende App ist das DownloadCenter: hier kann man URLs angeben, die dann heruntergeladen werden. Das funktioniert - soweit von mir getestet (ich benutze nur HTTP-Downloads, die anderen wie Bittorrent u.ä. heba ich nicht probiert) hervorragend und reibungslos.

Ansonsten ist die Bedienung so wie man es sich vorstellen würde: man kann Intervalle einstellen, zu denen das Gerät sich abschaltet; darüber hinaus ist es möglich, einen Zeitraum festzulegen, nach dem sich die Platten schlafen legen - sie werden beim Zugriff darauf wieder aufgeweckt und man kann weiterarbeiten. Das funktioniert sogar, wenn man - wie ich - die Festplatten virtueller Maschinen darauf speichert.

Alles in allem muß ich sagen - das war definitiv kein Fehlkauf. Als nächstes werde ich versuchen, eigene Anwendungen für das System zu schreiben und darauf laufen zu lassen, denn obwohl Synology selbst und auch die Community verschiedenste Apps zur Erweiterung anbieten, fehlen natürlich manche. Aber da die entsprechenden Werkzege samt Anleitung von Synology freigegeben wurden, werde ich es versuchen und hier über die Ergebnisse berichten.

Noch ein Wort zur Wohnzimmertauglichkeit: Dazu kann ich noch keine Aussage treffen, da das Gerät immer noch im Arbeitszimmer steht; Dort ist der Geräuschpegel - auch mit aktiven Festplatten - absolut akzeptabel. Ich sitze ungefähr einen halben Meter von meinem PC mit Netzteil, Lüfter und magnetischer Festplatte entfernt und das NAS steht ungefähr anderthalb Meter von mir entfernt: Wenn ich mich darauf konzentriere, höre ich die Festplatten. Ich würde also meinen, daß das System nicht stört, wenn man einen Film oder normal Fernsehen schaut. Sitzt man aber im Wohnzimmer und unterhält sich oder liest ein Buch, könnte es schon sein, daß das Geräusch des Geräts dabei als störend empfunden wird, bis der eingestellte Timeout abgelaufen ist und das System die Festplatten anhält.

Aktualisierung vom 10. Mai 2014

Als ich mich heute dafür entschied, dem NAS ein eigenes Zertifikat zu spendieren, saß ich zunächst baß erstaunt davor: mein Zertifikat konnte ich nicht einspielen: das System meldete lapidar Certificate invalid. Ein wenig aussagekräftiger hätte ich mir eine Fehlermeldung schon gewünscht... Nach einiger Recherche im Internet fand ich die Lösung, die mir weiterhalf (ich hatte den ganzen Prozeß über die GUI vollzogen: von Zertifikatsrequest anfertigen bis Einspielen): Das System mag es nicht, wenn vollständig gültige Zertifikate im pem-Format eingespielt werden sollen: meines begann nicht sofort mit Begin Certificate. Nachdem ich alles vor der Zeile, die diese Worte enthält, gelöscht hatte, funktionierte plötzlich auch das Einspielen des Zertifikates.

Artikel, die hierher verlinken

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Manche nennen es Blog, manche Web-Seite - ich schreibe hier hin und wieder über meine Erlebnisse, Rückschläge und Erleuchtungen bei meinen Hobbies.

Wer daran teilhaben und eventuell sogar davon profitieren möchte, muß damit leben, daß ich hin und wieder kleine Ausflüge in Bereiche mache, die nichts mit IT, Administration oder Softwareentwicklung zu tun haben.

Ich wünsche allen Lesern viel Spaß und hin und wieder einen kleinen AHA!-Effekt...

PS: Meine öffentlichen GitHub-Repositories findet man hier - meine öffentlichen GitLab-Repositories finden sich dagegen hier.