Nachdem nun ein wenig Zeit ins Land gegangen ist und ich auch das eine oder andere dazugelernt habe schreibe ich hier meine aktuelle Praxis zur kostengünstigen Nutzung von 2-Faktor-Authentifizierung auf...
Das, was hier gleich passiert wird als Nutzer root getan - man sollte bis zur verifizierten korrekten Funktion eine Root-Shell in der Hinterhand haben, um etwaige Probleme beheben zu können!
Zur Einrichtung auf einem beliebigen Host/VM/Container erzeuge ich mir zunächst ein Secret:
head -10 /dev/urandom | sha512sum | cut -b 1-30
Es müssen auch einige Pakete installiert werden - unter Ubuntu 18.04 (und wahrscheinlich jeder Menge anderer Debian-Derivate) sieht das wie folgt aus:
apt-get install libpam-oath oathtool
Ich trage dann - entweder in common-auth oder sudo-auth - die Konfiguration für das neue Modul ein:
auth [success=2 default=ignore] pam_oath.so usersfile=/etc/users.oath
Die Zahl hinter 'success' überspringt die angegebene Zahl an alternativen Möglichkeiten zur Authentifizierung, die eventuell dahinter im Config-File noch konfiguriert sind - sie muss auf die tatsächlichen Gegebenheiten angepasst werden! Nun muss die Datei /etc/users.oath angelegt werden - als secret benutzen wir das oben erzeugte:
# Option User Prefix Seed
HOTP/T30/6 <user> - <secret>
Nicht vergessen, die Rechte korrekt zu setzen!
chmod 600 /etc/users.oath
chown root /etc/users.oath
Nun kann man beginnen zu testen - falls nicht alles sofort funktioniert, kann man auch den Debug-Modus aktivieren - sollte man im Produktivbetrieb natürlich deaktivieren. Ein erstes Token kann man sich wie folgt erzeugen:
oathtool --verbose --totp <secret>
Dieser Aufruf hat außer der Erstellung eines Tokens noch einen weiteren nützlichen Nebeneffekt: er zeigt unser Secret als Base32 an - ein Modus, den manche Token erzeugende Apps benötigen.
Als Apps für Android benutze ich Mobile-OTP bzw. FreeOTP Authenticator.
Beide funktionieren gut - beim Modus ist TOTP auszuwählen. FreeOTP Authenticator hat vielleicht den leichten Vorteil, dass man einen QR-Code einscannen kann, dessen Inhalt folgendem Muster folgen muss:
otpauth://totp/<profile name>?secret=<secret>
Dabei ist zu beachten, dass der Profilname beliebig gewählt werden kann und beim Secret die Base32-Variante angegeben werden muss!
Solche QR-Codes kann man mit allen möglichen Werkzeugen erstellen - es ist sogar in einem Linux-Terminal möglich; ein Weg, dies zu schaffen ist das Tool segno. die Installation erfolgt mittels
pip3 install segno
Benutzt wird es zum Beispiel wie folgt:
segno --border=1 -e L 'otpauth://totp/<profile name>?secret=<secret>'
02.11.2021
Ich habe bereits verschiedentlich über alternative Möglichkeiten zur 2-Faktor-Authentifizierung unter Linux mittels pam berichtet. Inzwischen stelle ich fest, dass es jedes Mal, wenn ich ein Betriebssystem-Upgrade durchführe zu Problemen mit pam_nfc kommt
20.12.2020
Obwohl mein letztes Vorhaben mit dem Rock64 kläglich gescheitert ist habe ich ihn in mein Netzwerklabor eingebaut - und das bedeutet, dass die 2-Faktor-Authentifizierung aktiviert ist und das System mittels Telegraf Daten an die Influx-DB meldet und mit Grafana überwacht werden kann:
Certstream, InfluxDB, Grafana und Netflix
16.04.2019
Nachdem ich vor kurzem über mein erstes Spielen mit dem certstream berichtete, habe ich weitere Experimente gemacht und die Daten zur besseren Auswertung in eine InfluxDB gepackt, um sie mit Grafana untersuchen zu können.
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Die sQLshell hat eine weitere Integration erfahren - obwohl ich eigentlich selber nicht viel dazu tun musste: Es existiert ein Projekt/Produkt namens steampipe, dessen Slogan ist select * from cloud; - Im Prinzip eine Wrapperschicht um diverse (laut Eigenwerbung mehr als 140) (cloud) data sources.
Weiterlesen...Nach der letzten losen Zusammenstellung (für mich) interessanter Links aus den Tiefen des Internet von 2024 folgt hier gleich die nächste:
Weiterlesen...Da ich seit nunmehr einem Jahr bei meinem neeun Arbeitgeber beschäftigt und damit seit ungefähr derselben Zeit für Geld mit Python arbeite, haben sich gewisse Antipathien gegenüber Python vertieft (ich kann mit typlosen Sprachen einfach nicht umgehen) - aber auch einige meiner Gründe, Python zu lieben sind ebenso stärker geworden. Einer davon ist der Fakt, dass eine Methode in Python mehr als einen Wert zurückgeben kann.
Weiterlesen...Manche nennen es Blog, manche Web-Seite - ich schreibe hier hin und wieder über meine Erlebnisse, Rückschläge und Erleuchtungen bei meinen Hobbies.
Wer daran teilhaben und eventuell sogar davon profitieren möchte, muß damit leben, daß ich hin und wieder kleine Ausflüge in Bereiche mache, die nichts mit IT, Administration oder Softwareentwicklung zu tun haben.
Ich wünsche allen Lesern viel Spaß und hin und wieder einen kleinen AHA!-Effekt...
PS: Meine öffentlichen GitHub-Repositories findet man hier - meine öffentlichen GitLab-Repositories finden sich dagegen hier.