Ich trug mich schon länger mit dem Gedanken, ein Werkzeug zu schaffen, das den diversen Entwickler-Tools in Browsern gleichen sollte: Es sollte die Selektion von GUI-Komponenten mittels Maus ermöglichen und die Ergebnisse der Manipulation ausgewählter Komponenten sollte live - während die eigentliche Applikation normal arbeitet - möglich sein.

Die erste Version eines solchen Werkzeugs ist fertiggestellt. Zur Zeit wird sie noch benutzt, um grundlegende Konzepte zu testen und Interaktionsmetaphern zu erarbeiten. Allerdings ist sie bereits in dem oben umrissenen Rahmen funktionsfähig und einsetzbar.

Sie wurde als premain-Jar konzipiert, das geladen und gestartet wird, bevor die Abarbeitung in die eigentliche main-Methode der Anwendung eintritt.

Das Werkzeug öffnet ein Fenster, in dem momentan nur eine Action zur Verfügung steht. Führt man diese durch Druck des zugehörigen Buttons aus, wird der Inspektionsmodus aktiv und diejenige Komponente der Anwendung, über der der Mauszeiger schwebt wird mit einer auffälligen Border hervorgehoben. Sobald in diesem Modus mit der Maus auf die hervorgehobene Komponente geklickt wird, wird diese analysiert und ein Formular generiert, mit dem man alle Aspekte der Komponente interaktiv und live manipulieren kann.

Ich musste dazu das Framework ein wenig erweitern: Es verfügt bereits über eine Automatik, die eine unendliche Rekursion bei Kreisschlüssen im Objektgraphen verhindert. Speziell Swing-Objekte (genauso wie Groovy - aber das ist eine andere Geschichte...) verfügen über einen extrem verzweigten Objektgraphen, der schnell so viele Instanzen umfasst, dass die vollständige Analyse und vor allem die Erzeugung eines umfassenden Formulars zur Manipulation der Objekte performant nicht mehr zu erledigen ist. Ich habe daher eine Möglichkeit in das Framework eingebaut, eine maximale Analysetiefe vorzugeben und sie für den Prototypen auf den Wert 2 begrenzt.

Das hier verlinkte Video gibt einen kleinen Einblick in das Handling und die sich eröffnenden Möglichkeiten:

Demnächst werde ich versuchen, dieses Werkzeug auch auf JavaFX-Applikationen anzuwenden und sehen, ob es dort ebenfalls nützlich werden kann.

Aktualisierung vom 1. Juni 2019

Der Code wurde inzwischen in einem GitHub-Repository veröffentlicht.

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