Günstiges Arm64-Board mit Raspi-Formfaktor

vorhergehende Artikel in: Linux Docker Raspi
12.12.2020

Ich habe ein neues Gerät in meinem Hardware-Zoo: Nachdem ich bereits einigeErfahrungen mit Raspis sammeln konnte, machte mich ein Kollege neulich auf eine günstige Variante aufmerksam, Erfahrungen mit ARM64 zu sammeln...

Mein Kollege fand auf Amazon eine Möglichkeit (die wahrscheinlich kostengünstigste noch dazu), sich mit der 64-Bit-Variante von Arm-Prozessoren vertraut zu machen: Unter diesem Link findet man ein Gerät, das einen A53 64-Bit Prozessor, 1GB 1866MHz LPDDR3 RAM und einen echten USB 3.0-Port vereint. Es wird eigentlich als fertige Home-Appliance vermarktet - daher bekommt man noch ein per I2C angebundenes 16x2-LCD-Display dazu. Weiterhin gehören zum Paket ein Plaste-Gehäuse und ein Netzteil, das aber nur in amerikanische Steckdosen passt - aber wozu hat man Zange, Seitenschneider und Labornetzteil...?

Als kurze Anmerkung sei hier noch verraten, das das Board keine Eigenentwicklung ist - vielmehr ist es so, dass es sich hierbei um einen ROCK64-1GB Single Board Computer handelt, der im Store allerdings nicht wie bei Amazon für 15 Dollar, sondern für 25 Dollar angeboten wird.

Rock64 Rock64 mit 1 GB Ram

Nach Inbetriebnahme musste zunächst ein passendes Betriebssystem-Image gefunden werden. Nach Aufspielen auf die SD-Karte und dem erfolgreichen ersten Boot erforschte ich das System weiter - ich transferierte da System auf einen schelleren Massenspeicher - durch den zur Verfügung stehenden schnellen USB 3.0-Port konnte der schnelle Stick sein Potential wirklich zeigen. Ein schneller Benchmark zeigte, dass der verbaute Prozessor 12 mal so schnell war, wie der in einem Raspi 3B+. Mein Entschluss stand fest: Ich migrierte meine Docker-Container von dem besagten Raspi3B+ auf den Rock64.

Diesen Entschluss habe ich seither nicht bereut. Die Performance ist hervorragend, die Migration war extrem simpel, die Integration in Monitoring und Alarmierung mittels Grafana war ein Selbstläufer.

Ein erwähnenswerter Punkt, um den ich mich in einer ruhigen Minute kümmern muss ist die Tatsache, dass der NTP-Dienst nach Power-On-Boot nicht automatisch startet - ich habe dafür noch keine Ursache finden können - der manuelle Start gelingt hingegen jedes Mal.

Jetzt drängen bereits die nächsten Ideen nach vorn, was man mit so einem System - oder einem vergleichbaren noch alles anstellen könnte...

Artikel, die hierher verlinken

Das Ende von TVHeadend auf ARM (bei mir)

11.02.2023

Ich hatte vor kurzem über meine Versuche berichtet, TVHeadend auf einem (stromsparenderern) ARM-Board zum Laufen zu bringen. Das habe ich aus diversen Gründen aufgegeben, die ich hier darlegen möchte...

Beschleunigung von scp trotz verhältnismäßig schwacher Hardware

19.01.2023

Im Zuge meiner neuerlichen Experimente mit dem von mir liebevoll so genannten Trump-Board wurde ich mir wieder eines schmerzlichen Defizits dieser (und ähnlicher) Hardware bewusst: der mangelnden Geschwindigkeit beim Kopieren großer Dateien über das Netzwerk.

TVHeadend build auf ARM

26.12.2022

Ich habe mir ein Wochenende Zeit genommen, um einem Problem mit meiner Kodi-TVHeadend-Installation auf die Schliche zu kommen, das mich schon eine Weile beschäftigt. &tldr; Ich bin noch nicht am Ende meiner Reise angekommen...

xBrowserSync in Docker

29.03.2021

Nachdem ich schon längere Zeit nicht mehr über neue Dienste in meinem Docker-Zoo berichtet habe, habe ich in der vergangenen Woche wieder einmal einen Neuzugang begrüßen dürfen...

PXE Boot für Rock64

19.12.2020

Ich wollte nach den Erfolgen, den ich mit dem Boot eines Raspberry Pi via PXE erzielt hatte auch das Rock64-Board auf diese Weise betreiben - Dieser Artikel erzählt die Geschichte meines Scheiterns...

Raspi booten übers Netz mit PXE und NFS

17.12.2020

Nach meinen Experimenten mit einem Rock64 war ein Raspi 3B+ für Experimente freigeworden - und in Vorbereitung meiner durch eben diesem Rock64 inspirierten Projektideen für diesen Winter wollte ich einiges ausprobieren - zuerst das Booten über das Netzwerk mit persistentem Speicher im Netz - so dass am Pi gar kein Massenspeicher mehr benötigt würde - weder als SD-Karte noch sonstwie.

Alle Artikel rss Wochenübersicht Monatsübersicht Github Repositories Gitlab Repositories Mastodon Über mich home xmpp


Vor 5 Jahren hier im Blog

  • Certstream, InfluxDB, Grafana und Netflix

    16.04.2019

    Nachdem ich vor kurzem über mein erstes Spielen mit dem certstream berichtete, habe ich weitere Experimente gemacht und die Daten zur besseren Auswertung in eine InfluxDB gepackt, um sie mit Grafana untersuchen zu können.

    Weiterlesen...

Neueste Artikel

  • Die sQLshell ist nun cloudnative!

    Die sQLshell hat eine weitere Integration erfahren - obwohl ich eigentlich selber nicht viel dazu tun musste: Es existiert ein Projekt/Produkt namens steampipe, dessen Slogan ist select * from cloud; - Im Prinzip eine Wrapperschicht um diverse (laut Eigenwerbung mehr als 140) (cloud) data sources.

    Weiterlesen...
  • LinkCollections 2024 III

    Nach der letzten losen Zusammenstellung (für mich) interessanter Links aus den Tiefen des Internet von 2024 folgt hier gleich die nächste:

    Weiterlesen...
  • Funktionen mit mehreren Rückgabewerten in Java

    Da ich seit nunmehr einem Jahr bei meinem neeun Arbeitgeber beschäftigt und damit seit ungefähr derselben Zeit für Geld mit Python arbeite, haben sich gewisse Antipathien gegenüber Python vertieft (ich kann mit typlosen Sprachen einfach nicht umgehen) - aber auch einige meiner Gründe, Python zu lieben sind ebenso stärker geworden. Einer davon ist der Fakt, dass eine Methode in Python mehr als einen Wert zurückgeben kann.

    Weiterlesen...

Manche nennen es Blog, manche Web-Seite - ich schreibe hier hin und wieder über meine Erlebnisse, Rückschläge und Erleuchtungen bei meinen Hobbies.

Wer daran teilhaben und eventuell sogar davon profitieren möchte, muß damit leben, daß ich hin und wieder kleine Ausflüge in Bereiche mache, die nichts mit IT, Administration oder Softwareentwicklung zu tun haben.

Ich wünsche allen Lesern viel Spaß und hin und wieder einen kleinen AHA!-Effekt...

PS: Meine öffentlichen GitHub-Repositories findet man hier - meine öffentlichen GitLab-Repositories finden sich dagegen hier.